Leptospirose – alte Krankheit als neue Gefahr

Die Canine Leptospirose ist eine weltweit bei Hunden verbreitete, durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung. Da sie aber nicht nur auf andere Tiere sondern auch auf den Menschen übertragen werden kann, handelt es sich bei dieserer Infektionskrankheit um die am weitesten verbreitete Zoonose der Welt. Aufgrund der steigenden Zahl der Leptospiroseinfektionen bei Mensch und Hund in den letzten Jahren wird diese Multiorganerkrankung auch als „re-emerging infectious disease“ bezeichnet (Stuttgarter Hundeseuche)



Wie steckt sich mein Hund an?

Die bakteriellen Erreger (Leptospiren) werden von infizierten Tieren im Urin ausgeschieden. Vor allem Ratten und Mäuse sowie andere Nagetiere spielen neben Hunden als Erregerreservoir eine große Rolle. Über den Urin wird die Umwelt mit dem Erreger verseucht und andere Tiere können sich durch den Kontakt mit infektiösem Urin und der kontaminierten Umwelt (Gewässer, Pfützen, Erde, Schlafstelle, Wasser, Futter usw.) anstecken.
Durch kleine Haut- oder Schleimhautverletzungen dringen die Leptospiren in den Körper ein. Als derzeitiger Hauptübertragungsweg gilt die Aufnahme von mit Nagerharn verschmutztem Wasser, wie es vor allem in stehenden Gewässern und Pfützen während der Sommermonate vorkommt. Auch beim Baden in verseuchten Gewässern kann sich der Hund infizieren.



Welche Hunde können erkranken?

Jeder Hund kann erkranken - besonders gefährdet sind alle "Wasserratten", wie der Retriever. Auch natürlich auch Jagdhunde, sowie Hunde in Reitställen und ländlichen Gegenden - schlichtweg alle Hunde, die auf Wiesen und Feldern sowie im Wald spazieren gehen. Aber auch in Großstädten gibt es Nagetiere, so dass auch hier mit Urin verseuchte Gewässer vorkommen, die stark infektiös sein können.



Welche Krankheitsanzeichen treten auf?

Zunächst treten Symptome wie Fressunlust, Erbrechen und Fieber auf. Später zeigen sich unterschiedliche Krankheitserscheinungen, je nachdem welche Organe betroffen sind: die Tiere sind abgeschlagen, zeigen manchmal Gelbsucht, Muskelzittern oder blutigen Durchfall infolge schwerer Schäden im Magen-Darm-Trakt. Häufiges Harnabsetzen tritt bei Befall der Niere auf, die häufig in einem Nierenversagen endet. Auch eine Beteiligung der Lunge ist möglich, in diesen Fällen werden Husten (eventuell mit Blut im Auswurf) und Atemnot beobachtet. Vor allem für ungeimpfte Tiere kann eine Infektion tödlich verlaufen.



Wie kann ich meinen Hund sinnvoll schützen?

Die regelmäßige Impfung ist die wichtigste Vorbeugemaßnahme gegen Leptospirose - Bisherige Leptospirose-Impfstoffe schützen gegen zwei nach wie vor wichtige Erregerstämme (Canicola und Icterohaemorrhagiae). Jedoch zeigen aktuelle Forschungsergebnisse, dass sich zwei neue Stämme (Serovare) ausbreiten: Bratislava und Grippotyphosa. Deswegen wurde ein neuer, um diese beiden Stämme erweiterter Leptospirose-Impfstoff L4 entwickelt.

Um Hunde den bestmöglichen Schutz zu geben, sollten sie mit dem neuen Impfstoff geimpft werden. Zur Grundimmunisierung muss der neue Impfstoff zweimal im Abstand von 4 Wochen verabreicht werden, danach wird jährlich nachgeimpft.