Was ist das - Altern?

Unsere Tiere sind nicht plötzlich alt. Vielmehr ist Altern ein natürlicher und komplexer Vorgang, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Bei mittleren und großen Hunderassen spricht man ab dem 8. Lebensjahr vom "Senior", bei Katzen ab dem 8. bis 9. Lebensjahr, kleine Hunderassen zählen erst ab dem 10. Lebensjahr zu den alten Tieren. Der Übergang vom Erwachsenenalter zum Seniorenalter geschieht fließend. Zuerst kommt es durch die Abnahme der Anpassungs- und Leistungsfähigkeit der Körperfunktionen zu ersten Alterserscheinungen. Mit zunehmendem Alter werden diese immer ausgeprägter, bis man fast von "Alterskrankheiten" sprechen kann. Die Alterungsprozesse machen sich durch zunehmend porösere Knochen, steifere Gelenke und eine Verlangsamung der Stoffwechsel- und Organfunktionen bemerkbar. Altern wirkt sich auch negativ auf die körpereigene Abwehrkraft Ihres Hundes aus. Dadurch erhöht sich die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und die Genesungsdauer wird länger.
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Was passiert beim Altern medizinisch gesehen?

Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind altersbedingte Durchblutungsstörungen für die einsetzenden Alterungsprozesse verantwortlich. Diese verursachen ein Abnehmen der Elastizität der Blutgefäßwände und die verschlechternde Fließeigenschaften der roten Blutkörperchen. Das hat zur Folge, dass im Alter nicht mehr ausreichend Sauerstoff zum Gehirn, Herz, Muskulatur sowie zu anderen lebenswichtigen Organen transportiert wird. Ist der Sauerstofftransport des Blutes beeinträchtigt, hat dies automatisch Auswirkungen auf die Vitalität und das Wohlbefinden des gesamten Organismus.
Das Alter ist auch bei unseren Haustieren durch typische Alterserscheinungen gekennzeichnet. Solche Alterserscheinungen sind das stellenweise Ergrauen und Glanzloswerden des Fells. Die Haut verliert an Elastizität. Das Hör- und Sehvermögen lässt beim alternden Tier ebenso wie beim alternden Menschen nach. Die Kreislauffunktionen sowie die Stoffwechselleistungen sind verringert, erste Durchblutungsstörungen treten auf. Veränderungen in Temperament und Verhalten sind möglich. Alte Tiere ruhen bzw. schlafen mehr und neigen zu Übergewicht und auch die Anpassungsfähigkeit im Alltag nimmt deutlich ab.

Besonders bei älteren Hunden gehören die Folgen von altersbedingten Durchblutungsstörungen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen - oft wirken sie lustlos und träge, fressen schlechter und verlieren an Lebensfreude. Symptome, die man als Hundebesitzer ernst nehmen sollten, sind Bewegungsunlust, Probleme beim Aufstehen, steifer Gang, Lahmheit und schnelles Ermüden beim Spazieren gehen. Umso wichtiger ist eine medizinische Altersvorsorge beim Hund. Und zwar nicht erst dann, wenn erste Alterserscheinungen oder gar "Alterskrankheiten" auftreten. Das Ziel der Altersvorsorge ist es schließlich, Ihren Hund nach Möglichkeit vor "Alterskrankheiten" zu schützen und Leiden, wenn möglich, im Vorfeld zu verhindern
Bei alten Katzen stehen diese gelenks- und bewegungsbedingten Probleme meist nicht so stark im Vordergrund, hier sind vielmehr das vermehrte Schlaf- und Ruhebedürfnis und das verringerte Spiel- und Allgemeininteresse auffällig.



Was heißt Altern fürs Zusammenleben?

Mit zunehmendem Alter lässt die Fähigkeit unserer Haustiere nach, körperlichen und seelischen Stress wie Überanstrengung, lange Reisen oder den Tod eines vertrauten Artgenossen zu bewältigen. Hier möchte ich besonders die Hundebesitzer unter uns ansprechen, da unsere Hunde wesentlich mehr an unserem Alltag und Umgebung Anteil haben. Nehmen Sie deshalb sowohl im Alltag als auch im Urlaub auf die Gewohnheiten Ihres alten Hundes Rücksicht - versuchen Sie, unnötige Anstrengungen und Stress für Ihren Hund zu vermeiden und nehmen Sie Veränderungen in den Gewohnheiten des Tieres (z.B. Tagesablauf, Futterumstellung) nur allmählich vor.

Mit den heutigen medizinischen Möglichkeiten verlängert sich mit der Lebenserwartung unserer Haustiere auch die Phasen des Altwerdens und des Altseins. Genau wie beim Mensch, gibt es auch beim Tier typische "Alterskrankheiten", mit denen Sie als Tierhalter durch den engen Kontakt mit Ihrem Tier täglich konfrontiert werden - zunehmende Inaktivität, Verlust der Stubenreinheit, veränderte Schlafgewohnheiten sowie zunehmende Desorientierung können sich bemerkbar machen. Viele dieser Veränderungen entwickeln sich meist schleichend oder werden zunächst als "normale" Alterserscheinungen akzeptiert. jedoch im fortgeschrittenen Stadium können solche "Alterskrankheiten" das Zusammenleben mit dem Hund zunehmend belastend werden und unter Umständen Anlass geben, sich von dem alten Tier zu trennen, weil es "einfach nicht mehr geht".



Bewegung - ja natürlich!

Besonders beim Hund ist auch im Alter die Bewegung ist ein Grundbedürfnis. Darüber hinaus wirkt jeder Spaziergang an der frischen Luft wie eine Sauerstoffdusche. Regelmäßige und gleichmäßige Bewegung tut nicht nur älteren Menschen, sondern auch der Fitness älterer oder alter Hunde gut. Regelmäßige Bewegung unterstützt Kreislauf und Verdauung. Art und Umfang der Bewegung sollten an die individuelle Fitness und die Bedürfnisse des Hundes angepasst werden - besonders ideal wären mehrere kleine Spaziergänge pro Tag mit gleichbleibender Belastung. Bei heißem und schwülem Klima sollten diese jedoch in die kühleren Abend- und Morgenstunden stattfinden.
Gleichmäßige Bewegung ist für Gelenke, Muskeln und Bänder ideal und schützt diese vor Überanstrengung. wobei man auch darauf achten sollte, dass der alter Hund beim Spaziergang etwas kürzer tritt und sich nicht mehr so verausgabt wie ein junger Hund. Gegen spezifische gesundheitliche Probleme, können individuelle, mit dem Tierarzt entwickelte Bewegungsprogramme helfen, die Fitness Ihres Hundes zu verbessern.



Futter bitte ausgewogen

Mit der verminderten Bewegung alter Hunde nimmt auch ihre Muskelmasse mit zunehmendem Alter ab. Deshalb brauchen alte Hunde auch etwa ein Drittel weniger Energie als junge Hunde. Übergewicht ist daher ein häufiges Problem im Alter, das zu einer zusätzlichen Belastung von Knochen, Gelenken und dem Herz-Kreislauf-System führt. Um Übergewicht zu vermeiden, sollte die Futtermenge sowie der Fettgehalt im Futter für ältere Hunde reduziert werden.
Bei der Auswahl oder der Zubereitung von Tierfutter ist darauf zu achten, dass ausreichend lebensnotwendige Aminosäuren, hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen werden. Das Hundefutter für alte Hunde sollte aber nicht nur hochwertig sein, sondern gleichzeitig auch besonders schmackhaft und leicht verdaulich. Nicht selten verlieren Hunde mit zunehmendem Alter den Appetit. In jedem Fall lässt aber die Leistungsfähigkeit des Verdauungstraktes im Alter nach. Daher ist es empfehlenswert, einem älteren Hund zwei bis dreimal täglich kleinere Portionen Hundefutter anzubieten.

Zu diesem Thema berate ich Sie gerne auch in der Ordination ausführlich - es gibt mehrere verschiedene Futtersorten, die speziell auf die Bedürfnisse von alten Tieren abgestimmt sind. Diese "Senior-Futtermittel" zeichnen sich durch eine besondere Zusammensetzung und Berücksichtigung des altersbedingt veränderten Bedarfes aus. In weiterer Folge sollten Tiere, wenn sie an altersbedingten Erkrankungen leiden, natürlich konsequent auch mit Spezial-Diäten (z.B. Nieren, Leber- und Herzdiät) und den notwendigen Medikamenten versorgt werden.



Regelmäßige Tierarztbesuche

Damit Altersbeschwerden rechtzeitig erkannt und möglichst wirksam behandelt werden können, sollten alte Hund und Katze mindestens einmal im Jahr in der Tierarztpraxis zur Altersvorsorgeuntersuchung vorgestellt werden.
Dabei können auch anfallende jährliche Schutzimpfung durchgeführt werden, die gerade für ältere Tiere wichtig sind, da auch das Immunsystem Alterungsvorgängen unterworfen ist. Natürlich sollten besonders Hund, aber auf frei gehende Katzen, auch im Alter weiterhin ein- bis viermal im Jahr entwurmt werden. Bei der Gelegenheit kontrolliert der Tierarzt im Rahmen der vorangehenden allgemeinen Untersuchung auch gleich die Krallen und wird diese gegebenenfalls schneiden.
Ab einem so genannten rassespezifischen kritischen Alter ist eine Altersvorsorgeuntersuchung besonders wichtig, da viele schwere Alterskrankheiten beim Hund oft erst spät äußerlich erkennbar sind. Dadurch sind sie für den Tierhalter meistens erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium auffallend, was sie aber zu diesem Zeitpunkt oft nur noch begrenzt behandelbar macht.
Im Rahen einer Vorsorgeuntersuchung (durchschnittlich ab dem 8.-9. Lebensjahr) sollte neben einer gründlichen Allgemeinuntersuchung eine Harn- und Blutuntersuchung durchgeführt werden. Dieser Geriatriecheck umfaßt die wichtigsten organischen Parameter, die im Alter Veränderungen aufweisen können. Bei Katzen wird daher besonders auf Nieren- und Schilddrüsenwerte geachtet, beim Hund besonders auf Leber- und Herzprobleme. Weiters werden je nach Untersuchungsergebnis ein Herz-Lungen-Röntgen, EKG, und eine Ultraschalluntersuchung des Herzens oder des Bauchraumes angeschlossen.

Diesen Geriatriecheck biete ich jederzeit in der Ordination an, wobei Terminvereinbarungen empfehlenswert wären.
Natürlich können viele altersbedingte Erkrankungen nicht mehr vollständig geheilt werden - aber häufig kann der Alterungsprozess verlangsamt werden und eine hohe Lebensqualität für einen möglichst langen Zeitraum aufrecht erhalten werden. Und darauf kommt es an.



Geriatrika - Alles Gute fürs Alter

Hier möchte ich nur einen Querschnitt durch das große Angebot der Ergänzungsfuttermittel geben, die auf Grund ihrer besonderen Zusammensetzungen die ideale Ergänzung und Verbesserung der Ernährung unserer alten Tiere darstellen:

Einerseits gibt es die Gruppe der reinen Geriatrika, die zur Unterstützung von Gedächtnisleistung und Gehirnfunktion vor allem folgende Inhaltsstoffe aufweisen:

Zur Unterstützung der natürlichen Herzfunktion wird als zusätzlicher Inhaltsstoff auch sehr gerne L-Carnitin verwendet, das große Bedeutung in der Ernährung als unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von Schwächezuständen des Herzmuskels hat. Muskeleiweiß tierischer Herkunft ist eine natürliche Quelle von L-Carnitin, das in tierischen Fetten und in pflanzlichen Nahrungsbestandteilen nur in geringen Mengen vorkommt. Der L-Carnitin Gehalt der Nahrung ist ein begrenzender Faktor für den Fettabbau und die damit verbundene Energiegewinnung. Der Herzmuskel bezieht bis zu 80% seines Energiebedarfes aus dadurch gewonnenen Fettsäuren. Durch die Unterstützung des Fettabbaus zu Fettsäuren durch L-Carnitin steht dem Herzmuskel mehr Energie für seine tägliche Arbeit zur Verfügung.
(Cardio Zoon®, Canicox GR®, Corvital®, Cardiotin® H...)

Um vorzeitige Verschleißerscheinungen des Bindegewebes, pathologische Abnutzung der Gelenke (Arthrosen, Arthritis, therapieunterstützend bei Hüftdysplasie) und Knorpelsubstanzverlust zu vermindern, werden auch sehr hohe Anteile an Muschelkonzentrat, Gelatine, Chondroitinsulfat, Ingwerextrakt (DMPB), Capsaicin und Teufelskralle eingesetzt.
(Canicox HD®, Canicox GR®, Astoral® Gelatinat plus, Coxan® chronisch, Coxan® akut...)