KASTRATION - Wann und Wie
Jeder Jungkatzenbesitzer ist irgendwann mit diesen Fragen konfrontiert. Hier einige allgemeine Antworten darauf:
Mit einem Alter von ungefähr 6 bis 8 Monaten sind unsere Hauskatzen geschlechtsreif.
Die Kätzin macht meistens mit einem seltsam Verhalten auf sich aufmerksam - der Appetit läßt nach, sie rennt schreiend mit steil aufgestelltem Schwanz in der Wohnung herum, streckt ihr Hinterteil in die Höhe und rollt sich zwischendurch ausgiebig am Boden umher. Daher kommt auch der Ausdruck "Rolligkeit". Diese Periode dauert zwischen ein paar Tagen und 2-3 Wochen, was bei manchen Jungtieren auch in einer so genannten "Dauerrolligkeit" enden kann.
Beim Kater macht sich Zeitpunkt mit einem intensiveren Harngeruch bemerkbar, was von einem verstärkten "Harnmarkieren" in der Wohnung begleitet sein kann.
In beiden Fällen sollte die Kastration der Tiere möglichst schnell erfolgen. Bei der Kätzin wird die Dauer der Rolligkeit abgewartet, bzw. eine vorliegende Dauerrolligkeit medikamentös unterbrochen.
Termine für diesen chirurgischen Eingriff können Sie jederzeit persönlich mit mir vereinbaren.
Die Operation:
- die Tiere sollten das letzte Futter 12 Stunden vor der Operation erhalten haben (Wasser ist natürlich immer anzubieten)
- der Aufenthalt in der Ordination beträgt ungefähr 4-5 Stunden und die Katzen/Kater dürfen nach Hause, sobald sie gut aufgewacht und wieder ansprechbar sind
- nach der Operation dürfen die Patienten - sobald sie selbständig zum Futternapf gehen können - bereits wieder eine Kleinigkeit fressen und trinken
- zur Schmerzbekämpfung bekommen Sie für den nächsten Tag Tabletten mit, weitere Wundkontrollen sind in der Regel nicht notwendig
- bei der Kätzin sind nach 12 Tagen die Hautnähte zu ziehen - beim Kater sind keine Nähte vorhanden.
Macht die Kastration dick ?
Durch Studien konnte belegt werden, dass sich durch die Kastration der Hormon- und Stoffwechselhaushalt der Katzen sehr schnell verändert. Bereits 48 Stunden nach der Operation wurde eine geringe Steigerung der Futteraufnahme festgestellt, obwohl der eigentliche Erhaltungsbedarf an Energie gleichzeitig abnimmt. Das gilt besonders für Kater, die im Vergleich zu Katzen fast 8 % mehr an Gewicht zulegen.
Als Langzeitfolgen einer ausgeprägten Gewichtszunahme treten im Alter vermehrt Gelenksprobleme, Herz- Kreislaufprobleme, Harnsteine, Zahnfleisch- und Zahnerkrankungen und auch der Diabetes Mellitus auf.
Diesen Umständen sollte nach der Kastration Rechnung getragen werden und die Ernährung entsprechend angepasst - reduziert werden. Auch spezifische diätetische Futtermittel für kastrierte Katzen und Kater kommen zum Einsatz, die ein ganzheitliches Konzept zur Ernährung von Katzen mit definierten Gesundheitsrisiken bieten. Auf diesem Wege wird die Fettverbrennung bei gleichzeitigem Erhalt der Muskelmasse unterstützt, das Harnvolumens erhöht und eine optimale Maul- und Zahnhygiene und die Regulation von Haarballenbildung gefördert.